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185 Jahre KraussMaffei
| Gerhard Konrad
Wir feiern 185 Jahre Pioniergeist
KraussMaffei feiert in diesem Jahr das 185-jährige Bestehen des Unternehmens. Eine 185-jährige Unternehmensgeschichte ist nicht nur in der Kunststoffindustrie besonders. Selten erreichen Unternehmen eine ähnlich lange Historie.
Um trotz aller disruptiven Ereignisse in Politik, Technologie, Kultur und Wirtschaft die Kontinuität des Unternehmenserfolgs aufrechtzuerhalten, ist vor allem eins nötig: Pioniergeist in der Unternehmensspitze und bei den Mitarbeitern, die ihr Unternehmen mit neuen Ideen für Produkte und Märkte stets neu erfinden und weiterentwickeln.
Technische Entwicklungen müssen vorangetrieben oder adaptiert werden, neue Märkte erschlossen und obsolet gewordene Produkte durch zeitgemäße ersetzt werden. So kann aus kleinen Anfängen ein Unternehmen von Weltgeltung entstehen, das über viele Jahrzehnte erfolgreich Kunden zufriedenstellt.
1838: Die Anfänge im Lokomotivbau
1931: Zusammenschluss in der Krise
Im Januar 1931 erfolgte dann der Zusammenschluss der Unternehmen Krauss & Comp. und J.A. Maffei AG zur "Lokomotivfabrik Krauss & Comp. – J.A. Maffei A.-G München." Aber bereits 1940 wurde der kürzere Name Krauss-Maffei AG genutzt. 1933 begann der Bau des Werkes in Allach. Das Verwaltungsgebäude in Allach wurde 1936/37 errichtet. Das Portfolio wurde bereits seit 1925 um Lastkraftwagen und später um Zugmaschinen erweitert. Auch in den Jahren der NS-Herrschaft und des Zweiten Weltkriegs blieb es im Wesentlichen bei diesem Produktprogramm.
Die große Transformation
Die Transformation zu einem der bedeutendsten Rüstungskonzerne Deutschlands und später zum Marktführer für Kunststoffmaschinen mit rein zivilem Portfolio folgte erst in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Diese Phase verlief alles andere als gradlinig. Gerade auch im Segment Kunststoffverarbeitung ist der Pioniergeist präsent, der seit der Gründung bei KraussMaffei herrscht.
1957 Spritzgießmaschinen erweitern das Portfolio
Spitzentechnik für die Kunststoffverarbeitung
Mit der Einführung der MC-Baureihe im Zwei-Platten-Schließkonzept konnten ab 1995 Spritzgießmaschinen rund ein Drittel kürzer gebaut werden. Im gleichen Jahr ging auch der erste Doppelschneckenextruder für die Produktion von PVC-Profilen in Betrieb. Bei einer Leistung von 1.000 Kilogramm pro Stunde produzierte er zwei Profile gleichzeitig.
Wachstum und Diversifizierung
Für das Gesamtunternehmen wurden die Kunststoffmaschinen immer wichtiger. 1995 betrug der Umsatz der Sparte erstmals über eine Milliarde DM und 1997 kam bereits die Hälfte des Konzernumsatzes aus diesem Segment. Dazu hatte eine Reihe von Unternehmenszukäufen beigetragen. Seit 1991 gehört die Netstal Maschinen AG in Näfels (Schweiz) zum Konzern. Spezialisiert auf PET-Vorformlinge auf hochpräzisen Mehrfachwerkzeugen leistet sie bis heute einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg. Als weiteres Standbein kam 1994 die Berstorff Maschinenbau, spezialisiert auf Anlagen für die Kautschukverarbeitung, dazu.
Neustrukturierung in den 1990ern
Ende der 1990er-Jahre kam es zur Neustrukturierung der Eigentumsverhältnisse, aus der schließlich die KraussMaffei Gruppe als Unternehmen für die drei Sparten Spritzgießen, Reaktionstechnik und Extrusionstechnik beziehungsweise Kautschukverarbeitung hervorging.
2016: KraussMaffei Gruppe wird Teil von ChemChina
Seit April 2016 ist KraussMaffei Teil der ChemChina-Gruppe, die nun in Sinochem aufgegangen ist, und setzt mit diesem Rückhalt seinen Weg in die Zukunft gestärkt fort. Besonders die Digitalisierung in der Kunststoffverarbeitung wurde seitdem konsequent vorangetrieben.
Mit neuen Werken in die Zukunft
Seit rund 90 Jahren war KraussMaffei in München-Allach beheimatet. Vor kurzem haben wir diese historische Stätte mit großem Bedauern und aus guten Gründen verlassen und sind in ein neues, hochmodernes Werk in Parsdorf umgezogen. Auch in Laatzen und in Einbeck sowie in Jiaxing haben wir neue Standorte in Betrieb genommen. An all diesen Orten verfügen wir nun über die wohl modernsten Produktionsbedingungen der gesamten Industrie. Sie machen das Unternehmen fit für eine vielversprechende Zukunft.