Für die „Crème de la Crème“

trendgineering

Für die „Crème de la Crème“
| Christina Langbein

Novassu versieht hochwertige Kosmetik mit Verschlüssen

Die Kunden von Novassu sind die „Crème de la Crème“ der Kosmetikbranche. Sie benötigen edle Parfumflakons mit glasklaren Designhäubchen aus chemisch recyceltem Kunststoff. Der französische Closure-Spezialist Novassu zeigt mit Hilfe von KraussMaffei, wie das geht.

Chanel, Givenchy, Estée Lauder oder Coty, die unter anderem für PUIG arbeiten. Wer sich in dieser Welt etabliert hat, muss gut sein. Novassu stellt für die Kosmetiklinien der Luxusmarken Verschlüsse aller Art her, von Parfümfläschchen über Lippenstifte bis zu Make-Up-Döschen. Geschäftsführer Gérald Paris ist dafür immer an technischen Neuerungen interessiert, weshalb kürzlich eine neue CXZ 250/1000-750 Multinject von KraussMaffei in Betrieb ging, die neben 2K-Sandwich- auch Indexplatten-Technologie erlaubt.

Die CXZ 250/1000-750 Multinject verfügt über eine Sandwichplatte, mit der recyceltes Material als Kernschicht in das Hautmaterial eingespritzt werden kann.

Diese Maschine ist mit einer Sandwichplatte ausgestattet, die beispielsweise die Möglichkeit bietet, eine Schicht aus Recyclingmaterial in das Hautmaterial zu injizieren. Die Sandwichplatte ist eine sehr flexible Lösung, um den Sandwichprozess einfach auf einen üblichen 2K-Prozess umzustellen (ohne Demontage an der Spritzeinheit) und auch auf die Verwendung von Monomaterial-Ausrüstung umzusteigen.

Mit dem maschinenseitigen Indexplattenantrieb von KraussMaffei können Indexplattenwerkzeuge angetrieben werden. Sie kann zum Überspritzen oder für Mehrschichtverfahren verwendet werden. Diese Integration mehrerer Technologien in derselben Maschine war für Novassu der Hauptgrund, sich für KraussMaffei zu entscheiden.

Ein Blick in die Form: Die CXZ 250/1000-750 Multinject bewältigt sowohl Überformungs- als auch Mehrschichtprozesse mit Leichtigkeit.

Wir investieren ausschließlich in Maschinen, die uns viel Flexibilität geben, nicht in etwas von der Stange. Unser Geschäft entwickelt sich stetig weiter, da brauchen wir einen strategischen Partner, der uns auch Erfahrungen aus anderen Branchen zur Verfügung stellen kann.
Gérald Paris
Geschäftsführer Novassu

Höherer Rezyklatanteil und mehr Designfreiheit

Beim aktuellen Projekt ist es das in anderen Bereichen bereits etablierte Sandwich-Spritzgießen, das zum Einsatz kommt: Rezyklat innen und neues Material außen. Für den glasklaren würfelförmigen Stöpsel war Novassu selbst der Ideengeber, denn das Unternehmen fertigt nicht nur im Auftrag, sondern bietet auch eigene Designs an.

Mit einem Recycling-Anteil von 30 Prozent soll der 2K-Verschluss einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Schick ist er außerdem. Und weil die Maschine auch für eine dritte Komponente vorbereitet ist, kann man sich weitere Gestaltungsideen vorstellen, etwa mit einem inneren Marmoreffekt durch alternierendes Einspritzen unterschiedlicher Farben.

Von Chanel bis Givenchy – Novassu stellt hochwertige Verschlüsse für die weltweit führenden Luxuskosmetikmarken her.

Novassu betreibt an seinem Standort Molinges (nahe der Schweizer Grenze) rund 20 KraussMaffei Maschinen der Baureihen CX und PX mit Schließkräften von 500 bis 4.000 kN. 60 Mitarbeiter produzieren damit Bauteile in Größen von etwa 10 bis 100 Millimetern. Neben dem reinen Spritzgießen bietet Novassu auch verschiedene Veredelungsschritte wie Heißprägen an.

Präzision trifft Eleganz: Ein Blick auf die neue Produktionsstätte von Novassu in Molignes/Frankreich.

Wechsel von Ionomer zu klassischen Thermoplasten

Das Rohmaterial spielt – weil es sich um Kosmetikprodukte handelt – immer eine große Rolle. Es muss FDA-zertifiziert sein und Recyclate unterliegen in der Regel einer strengen Prüfung. Da jedoch Materialien wie PET aus Getränkeflaschen von hervorragenden Recyclingsystemen profitieren, ist es sinnvoll, sie in Bereichen zu verwenden, die nicht in direkten Kontakt mit dem Parfüm oder der Creme kommen.

Bei Novassu findet gerade eine generelle Umstellung statt: vom früher häufig verarbeiteten Ionomer hin zu klassischen Thermoplasten. Ionomer lässt sich nur chemisch recyceln, während es bei kaum verunreinigtem PET auch mechanisch möglich ist. Da dieses Co-Polymer den hohen Druck von Standard-Spritzgießmaschinen benötigt, wurde durch den Materialwechsel auch der Weg frei für die vollelektrischen PX von KraussMaffei.

Jedes Teil ein gutes Teil: APCplus sorgt für gleichbleibende Schussgewichte, indem es den Umschalt- und Halte-Druck auf Basis der Schmelzviskosität anpasst – besonders wertvoll bei der Verarbeitung von Rezyklaten.

Seit 2019 sind alle Maschinen mit der Funktion APCplus ausgestattet, die ein extrem konstantes Schussgewicht garantiert, indem sie Umschaltpunkt und Nachdruck von Schuss zu Schuss an die jeweilige Schmelzeviskosität anpasst. Dies ist besonders bei Rezyklaten nützlich, weil hier Chargenschwankungen oft intensiver ausfallen.

Mit APCplus konnten wir Ausschuss deutlich reduzieren und unsere Produktqualität verbessern. Das ist auch aus Kostensicht ein klarer Vorteil.
Gérald Paris
Geschäftsführer Novassu

Auf Wachstum ausgelegt

Gérald Paris hat noch viele Pläne für Novassu und strebt ein Wachstum mit zusätzlichen Spritzgießmaschinen an. Die im letzten Jahr neu gebaute 3.000-Quadratmeter-Hallen bietet dafür genügend Platz. Und auch technologisch soll es weitergehen.

KraussMaffei verfügt über einige Verfahren, die für uns interessant sind und wo wir von den Erfahrungen anderer Branchen profitieren können. Eines davon haben wir schon ganz konkret im Auge.
Gérald Paris
Geschäftsführer Novassu

Mit Blick auf spannende neue Projekte: Gérald Paris (Geschäftsführer, Novassu) und Hervé Dumurgier (Head of Sales, KraussMaffei Group France).

Die Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen wird also sicher auch in Zukunft sehr fruchtbar sein.

Find articles with similar topics: