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Schön wie Holz – langlebig wie Kunststoff
| Petra Rehmet
Geschäumte Hochbeete mit MuCell
Sie sind witterungsbeständig und vielfach erweiterbar: Die Hochbeete in hochwertiger Holzoptik der Firma Juwel aus Imst in Tirol. Für eine gute Wärmeisolierung und einen optimalen Materialverbrauch sorgt die geschäumte Wandstruktur. Ihre Herstellung erfolgt im MuCell-Verfahren auf einer MX 1000-24500 von KraussMaffei.
Hochbeete haben in Zeiten von Corona einen regelrechten Aufschwung erlebt. Ganz egal ob in Gärten auf dem Land oder auf Balkonen in der Stadt – aufgrund den Corona-bedingten Einschränkungen haben viele Menschen mehr Zeit im Freien und im Garten verbracht als zuvor. Und Urban Gardening ist einfach in - besonders in den USA, wo Juwel 10 Prozente ihrer Produkte verkauft.
Seit fünf Jahren betreibt Juwel bereits das MuCell Verfahren auf der KraussMaffei MX 1000-24500 mit passendem Linarroboter LRX 350. Und das mit Erfolg. Das physikalische Schäumen mit MuCell bietet im Vergleich zum chemischen Schäumen klare Vorteile, denn hier werden keinerlei störende Nebenprodukte wie Schwermetalle in den Additiven der Treibmittel verwendet.
Diese sind kaum kontrollierbar und werden im Rahmen der REACH-Verordnung zunehmend kritisch betrachtet. Auch beim Kontakt mit Lebensmitteln, was bei Hochbeeten der Fall ist, ist das physikalische Schäumen im Vergleich zum chemischen völlig unbedenklich.
Elf Prozent Materialeinsparung mit MuCell
Beim physikalischen Schäumen mit MuCell dosiert man direkt in der Schnecke Stickstoff zu, der dann im Bauteil die gewünschte Schaumstruktur erzeugt. Im Vergleich zum Kompakt-Spritzguss lassen sich rund elf Prozent an Material einsparen und durch die höhere Treibenergie ergibt sich auch gegenüber dem chemischen Schäumen ein Vorteil von sieben Prozent.
Das freut natürlich den Verarbeiter im Zuge steigender Materialpreise. Senior Juwel-Geschäftsführer Heinz Wüster ist von den Vorteilen von MuCell jedenfalls begeistert: "MuCell bietet durch die bessere Fließfähigkeit fantastische Möglichkeiten für dünne Wandstärken. Die schon dünneren Wände sind durch die Schaumstruktur außerdem wesentlich leichter."
Für den Gartenspezialisten ist das MuCell-Verfahren ein klarer Gewinn und spricht für die Innovationskraft des familiengeführten Unternehmens. Neben den geschäumten Elementen für die Hochbeete nutzt Juwel die MuCell-Anlage von KraussMaffei auch für weitere Produkte, wie beispielsweise für den mit dem "Red Dot Design Award" ausgezeichneten Drei-Phasen-Komposter Aeroplus 6000.
Ihre Expertise und die vorangegangen Tests im KraussMaffei Technikum haben uns von Anfang an überzeugt, in das MuCell Verfahren einzusteigen. Der Service und der Support vor Ort, seitdem die MuCell Anwendung bei uns läuft, ist schnell und professionell – einfach ein Rundumsorglospaket.Heinz Wüster
Senior Geschäftsführer Juwel
Ungebremste Innovationsfreude – neues Produkt Twist 140
Dass die Entwicklungsarbeit bei Juwel nicht stillsteht, zeigt das jüngste Produkt in ihrem Portfolio: der Twist 140, ein praktischer und platzsparender Wäschetrockner für drinnen und draußen.
Um die verschiedenen Zubehörteile wie Fuß- und Rahmenkomponenten zu produzieren, investierte Juwel jüngst in eine CX 350 mit passendem Linearroboter LRX 150 von KraussMaffei.
Juwel betreibt bereits mehrere Maschinen der CX-Baureihe und wählte bewusst die hydraulische Baureihe aufgrund ihrer kompakten Zwei-Platten-Bauweise und sehr guten Plastifizierung, mit der alle Anforderungen an Mischeigenschaften und Homogenisierung erfüllt werden können.
Schließlich müssen die in unterschiedlichen Farben hergestellten Bauteile viele Jahre Bewitterung überstehen. Die Maschinenfunktion APCplus regelt auch hier von Schuss zu Schuss die Umschalt- und Nachdruckphase und sorgt damit für eine hohe Schussgewichtskonstanz bei den Bauteilen.
Um noch effizienter zu fertigen setzt Juwel auf eine automatisierte Fertigung. Ein Linearroboter LRX mit Dreifach-Etagenförderband ermöglicht dem Bediener die Nutzung aller notwendigen Werkzeuge für den Wäschetrockner bei gleichzeitig geringstem notwendigem Aufwand im Produktionswechsel.
Neben den unterschiedlichen Ablagebändern agiert das Förderband auch als ein guter Pufferspeicher, der somit die autarken Produktionszeiten der Fertigungszelle deutlich verlängert.
Und eine weitere CX mit einer Schließkraft von 800 kN ist im Auftrag. Mit ihr will Juwel vor allem weitere Optimierungen in der Selektierung von kleineren Produktionsteilen erreichen, um so bislang manuelle Tätigkeiten zu automatisieren.
Die Zukunft steht auf grün
Funktionalität, Design und Qualität sind die obersten Maximen von allen Juwel Produkten. Das ist der Erfolgsgarant des familiengeführten Unternehmens aus Österreich mit rund 85 Mitarbeitern. Heinz Wüster, Urgestein und Geschäftsführer bis Mitte diesen Jahres, hat in seiner Zeit den Exportanteil auf 85 Prozent gesteigert und mehr als 30 Patente und zahlreiche Produkt-Auszeichnungen erworben.
Seit Mitte 2023 führt nun seine Tochter Irene Wüster die Geschicke des Unternehmens. Auch in der nächsten Zeit wird Juwel sich auf die stetige Neuentwicklung von Produkten und deren effiziente Fertigung konzentrieren. Mit dieser Strategie ist die Zukunft bestens gesichert.